06-15-2025, 08:01 PM
Diese Geschichte wurde auf Französisch geschrieben. Und selbst wenn sie einfach auf Französisch geblieben wäre, wäre sie nur ein unvollständiger Versuch gewesen ohne die ständige Hilfe und Ermutigung des Mannes, der mich nicht nur zum Weiterschreiben und zur Fertigstellung der Geschichte überredete, sondern sich dann auch der schwierigen Aufgabe stellte, meinen unbeholfenen Übersetzungsversuch vollständig zu überarbeiten. Es ist keine einfache Sache, etwas auf eine andere Sprache zu schreiben, aber eine ganz andere, den Worten Leben einzuhauchen. Und ich bin fest davon überzeugt, dass er das geschafft hat.
Anmerkung des Herausgebers: Sobald ich die französische Originalfassung dieser Geschichte zu lesen begann, war ich gefesselt, und je weiter ich darin vordrang, desto entschlossener war ich, sie einem möglichst großen Publikum zugänglich zu machen.
Prolog
„ Finde ihn und bring ihn zurück!“
Das war sein Befehl gewesen. Es war die wichtigste Mission seines Lebens. Und so hatte er, wie Tausende seiner Brüder, lange gesucht und gesucht. Seine Suche führte ihn immer weiter weg, einer Spur folgend, die immer kälter und schwächer wurde.
Und endlich war seine Suche erfolgreich. Er fand ihn, weil er getan hatte, was keiner der anderen gewagt hatte: Er hatte die Straßen und Pfade verlassen, er hatte die Neun Welten verlassen. Er hatte sich in einen Riss im Universum gestürzt, so winzig, dass ihn niemand übersehen hatte, und doch so tief, dass er ihn hierher geführt hatte, so weit weg, dass er wusste, er würde nie wieder zurückkehren können.
Er war zu weit von zu Hause weg, um den Jungen, den er holen wollte, zurückzubringen. Aber er hatte ihn gefunden! Und wenn er ihn nicht zurückbringen konnte, nun ja, er konnte ihm immer noch die Tür öffnen. Es musste genügen. Er selbst würde in der Falle dieser Welt gefangen bleiben, doch dank seines Opfers würde der Junge hindurchkommen. Er hatte ihn darauf vorbereitet, ohne dass der Junge überhaupt bemerkte, dass er, Yol, existierte. Er war in seine Träume geschlichen. Er hatte ihn sehen lassen, was er sehen musste. Es war ihm sogar gelungen, ihm die Erinnerung an eine Sprache zurückzugeben, die er nie gelernt hatte. Er hatte jede Minute seiner Zeit mit dieser Aufgabe verbracht, und nun war er endlich bereit, und es gab keinen Grund mehr zu zögern.