Forums

Normale Version: Die Geschichte der Lady Carlisle
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Earl Martimort Carlisle zog die schweren Vorhänge zurück und sah seine Frau in ihrem seidenen Nachthemd auf dem Bett liegen. Die Brust hob und senkte sich und es verschlug ihm den Atem ob ihrer Anmut. Auf den Gehstock gestützt humpelte er zum Bett hinüber, um seine um einige Jahre jüngere Frau aus der Nähe zu bestaunen. Mit schlechtem Gewissen schaute er auf den lieblichen Körper, das Laken zurückgeschlagen wegen der im Zimmer herrschenden Temperaturen, ließen die zierlichen Lippen die Luft langsam weichen, während sie die Augen öffnete.
Wie gerne hatte er diesen jugendlichen Körper umschmeichelt, doch seit seiner Rückkehr vom Schlachtfeld, wo ein gewissenloser deutscher Soldat ihn mit seinem Karabiner schwer gezeichnet hatte, war er dazu nicht mehr in der Lage. Sein rechtes Bein war versteift, dass hatten die Mediziner im Lazarett noch hinbekommen, doch außerdem versteifte sich bei ihm seit dieser Zeit nichts mehr. Es tat ihm in der Seele weh, dieses wunderschöne Geschöpf dort liegen zu sehen. Mehrere Male hatten sie es versucht, doch immer hatten sie abbrechen müssen, weil seine Schmerzen unerträglich geworden waren. Er konnte ihr nicht mehr das geben, was sie sich so sehr wünschte und was sie verdammt nochmal verdiente, und der Gedanke daran schnürte ihm das Herz zu.
Der Earl hatte seinen Chauffeur Carl, den treuesten seiner Belegschaft, gebeten, seiner Frau zu Diensten zu sein, wann immer es ihr danach verlangte. Dieser tat, wie ihm sein Herr und Arbeitgeber geheißen, bereitete den Wagen vor und machte sich daran, mit einem weichen Tuch die Kotflügel zu polieren, bis die Sonne sich streifenfrei darin widerspiegelte.
Reumütig sah der Earl dem Automobil nach, das sich langsam durch den Kies schob. Er war sich bewusst, dass die Lady nur kurz beim Laden der Mrs. Ginger vorbeischauen würde, um nach einem neuen Schal oder einem feinen Tuch zu schauen, denn sie hatte andere Pläne für den Mittwoch, dem Tag der Woche, an dem sie in die Stadt fuhr, um angeblich zu bummeln, die Auslagen der Schaufenster zu studieren und jedes Mal mit einer neuen Kleinigkeit zurückzukehren, die sie ihrem Mann nach der Rückkehr als ihre Ausbeute des Nachmittags präsentieren würde.
Nach einer beiläufigen Beschreibung der Landschaft und der Umgebung hielt Carl den Wagen vor einem Cottage an, das seiner Cousine gehörte. Jeden Mittwoch wurde es für ihn und seine Begleitung hergerichtet und freigehalten, natürlich gegen Bezahlung des Earls. Davon hatte dessen Gattin natürlich keine Ahnung. Überhaupt war sie eine frivole Dame aus edlem Haus, die man nicht lange überreden musste, sondern die von sich aus auf die charmante Art des Chauffeurs angebissen hatte.
Carl gab sich zu Anfang sehr schüchtern und musste von der Lady Carlisle geradezu aufgefordert werden, seine Hose auszuziehen und sein Gemächt zu waschen, damit sie, ohne einen schlechten Geschmack im Mund zu bekommen, seinen Stab hart blasen konnte. Das war offensichtlich die Spezialdisziplin der Lady, schlaffe Lümmel zum Leben zu erwecken, damit man sie ordentlich bediente.
---
Linn rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her. Sie saß in dem großen Lesesaal der Bibliothek, die eigentlich eine ganz normale städtische Bücherei war, liebevoll nur so genannt wurde, weil sie in einem alt ehrwürdigen Gemeindehaus untergebracht war, das vor langer Zeit dem Earl von Uscon gehört und eben diesem als Bibliothek gedient hatte. Danny arbeitete dort manchmal nachmittags und besserte sich sein Taschengeld auf. Linn und er waren Freunde, beste Freunde sozusagen, und sie kannten sich schon aus Kindertagen. Die beiden waren so verschworen, dass sie selber sich nicht vorstellen konnten, wegen eines Studiums, einer Arbeitsstelle oder gar der Liebe wegen, irgendwann mal getrennte Wege zu gehen.
Gerade heute, wo Linn ihren Freund dort abholen wollte, um mit ihm zu den Klippen zu fahren, musste er für Mrs. McMillan, der Chefin der Bibliothek, einspringen und die Kasse machen. Es machte Linn nichts aus, dass sie warten musste, sie hatte die Zeit genutzt und war die Buchrücken abgefahren, in der Hoffnung etwas über die Erfindung der Dampfmaschine und ihrer Entwicklung im Industriezeitalter zu finden. Zwischen dem Fachbuch zur Berechnung von Stahlkonstruktionen beim Brückenbau und einem Wälzer, der sich mit Maschinenbau im 19. Jahrhundert beschäftigt, war ihr der Titel eines Buches ins Auge gefallen, das ganz und gar nicht hierhin passte: -Die Geschichte der Lady Carlisle-.
Neugierig hatte sie es herausgezogen und den Klappentext gelesen. Es handelte von einer Dame im England der 1920er Jahre, die scheinbar eine gute Zeit mit allerlei Liebschaften verlebte. Interessiert hatte sie geblättert und begonnen, das erste Kapitel zu lesen.
„Ich hoffe, dir ist nicht langweilig geworden." Danny kam, gerade als es losgehen sollte zwischen Carl und der Lady, herein. Noch so gerade, dass er es nicht erkennen konnte, steckte Linn das Buch zwischen die technischen Fachbücher und lächelte verlegen in seine Richtung.
„Nein, ich habe etwas gelesen", gab sie zurück, wobei es ihr schwerfiel, ihre innere Aufregung zu verheimlichen.
„Fahren wir?", setzte sie nach, um erst gar nicht die Frage nach dem Thema des Buches aufkommen zu lassen.
***
„Was ist eigentlich mit Ellie?", fragte Danny wie aus heiterem Himmel, als sie an der Steilküste angekommen auf einem Stein saßen und den Wolken zuschauten. Linn sah ihn fragend an. „Was meinst du?"
„Wenn ich mich recht erinnere, hattet ihr doch was zusammen."
Ellie war eine junge Frau, mit der Linn auf der letzten Dorfparty verschwunden war, nachdem sie lange geredet und sich anschließend ausgiebig geküsst hatten.
„So so, da weißt du mehr als ich."
Danny hätte zu gerne gewusst, was zwischen den beiden passiert war. Ansonsten erzählten Linn und er sich alles, was sie bewegte. Sie wusste, dass er bisher noch nie etwas mit einem Mädchen gehabt hatte, und er wusste von ihr, dass sie vor einem Jahr auf einer Party mit einem Jungen hinter einer Hecke ertappt worden war. Knutschend lagen sie aufeinander, er die Hose geöffnet und sie ohne Oberteil. Linn hatte es von sich aus erzählt, dass sie miteinander geschlafen oder es zumindest versucht hatten, das erste Mal, weil sie es unbedingt hinter sich bringen wollte. Nach diesem einen Mal war weiter nichts passiert, hatte sie Danny berichtet, und er glaubte ihr. Als schlechte Erfahrung hatte Linn es beschrieben, nicht wert, es in ihrem Register für lehrreiche Erlebnisse abzuspeichern.
„Du hättest jetzt gerne gewusst, ob ich mehr auf Weibchen oder mehr auf Männchen stehe? Wahrscheinlich ist von beidem etwas dabei."
Danny sah seine Freundin an und musste lachen.
„Heißer Ofen nach allen Richtungen offen, oder was?"
Der Schlag auf seinen Oberarm hatte gesessen. Nicht nur einmal hatte sie ihm blaue Flecken auf seinem Arm hinterlassen, wenn er sich wiedermal so chauvinistisch gab wie gerade. Und Danny wusste, dass er es verdient hatte.
„Was ist eigentlich mit dir?", fragte Linn und legte sich zurück, die Hände unter dem Kopf verschränkt.
„Was soll sein?"
„Ach, vergiss es", winkte Linn ab, weil sie wusste, dass ihn das Thema nervte. Sie schnitt es immer mal wieder an, nur um Danny ein wenig anzuspornen, es mit dem weiblichen Geschlecht zu probieren. Er sah gut aus, war klug, konnte durchaus charmant sein, trotz seiner 18 Jahre. Warum sollte sich keine ihrer Altersgenossen für ihn interessieren? Er war zu schüchtern und das war es, was nur wenige der jungen Frauen besonders reizvoll fanden. Die Lautesten kriegten auf den üblichen Partys immer die Mädchen ab, während die Leisen alleine nach Hause gingen.
Es war noch dunkler geworden, als sie mit den Rädern zurückfuhren, und ein Gewitter hatte sie überrascht, bevor sie das Dorf erreichten. Pitschnass lieferte Danny seine Freundin vor ihrer Haustüre ab und verabschiedete sich.
„Vielleicht könnten wir morgen eine Runde schwimmen gehen? Ich hole dich ab", sagte Linn, als Danny schon wieder auf dem Rad saß.
Zur Bestätigung hob er den Arm.
***
Am nächsten Tag wunderte Danny sich, dass seine Freundin schon früh an der Bibliothek auftauchte. Mrs. McMillan grüßte Linn im Vorbeigehen. Sie war eine ältere Dame mit grauem Haar und einer Lesebrille, die an einer Kette um ihren Hals hing. Man nannte sie auch den Geist der Bibliothek, weil sie angeblich alle Bücher kannte, zu jedem etwas zu erzählen wusste und einem wie ein wandelndes Lexikon vorkam. Immer freundlich schwebte sie förmlich durch die Räume und das war manchmal richtig unheimlich. Linn grüßte freundlich zurück und machte ihr den Weg frei.
Mehrfach ging sie die Buchrücken durch, konnte das mit der Geschichte der Lady Carlisle aber nicht finden. Was sollte sie tun, sie konnte schließlich nicht ihren Freund fragen, wo es geblieben war. Enttäuscht suchte sie im unteren Teil des Regals, wurde aber auch dort nicht fündig. Hecktisch lief Danny an ihr vorbei, in der Hand hielt er ein Buch, dessen Bucheinschlag einen Mann mit einer Mütze in einem alten Auto zeigte und ihr bekannt vorkam.
„Dass die Leute die Bücher nicht an die Stelle zurückstellen können, wo sie sie hergeholt haben", sagte er im Vorbeigehen mehr zu sich selbst als zu Linn und schüttelte übertrieben mit dem Kopf.
Linn beobachtete genau, wo er hinging, und registrierte die Stelle, an der er das Buch platzierte. Sie wartete, bis Danny wieder an seinen Platz zurückgekehrt war, und ging dann in den hinteren Teil zu dem kleinen Tisch, an dem niemand saß. Dort fand sie das Werk ihrer Begierde.
Sofort war sie an der Stelle, an der sie gestern unterbrochen worden war, und versank sofort wieder in die Geschichte. Linn spürte, wie sie rot wurde beim Lesen eines so unmissverständlich anzüglichen Stoffes, doch sie wollte, nein, sie musste weiterlesen. Die Schilderungen der körperlichen Begegnung des Mannes mit der wesentlich jüngeren Frau schoss ihr nicht nur die Röte ins Gesicht, sondern ließ sie gleichzeitig fahrig über den Stuhl rutschen. Nach der langsam beschriebenen leicht erotischen Einführung von gestern ließen die beiden es sofort krachen. Mehrfach und in alle möglichen Stellungen, von denen Linn noch nie etwas gehört hatte, die sie sich aber bildlich ganz genau vorstellen konnte, musste Carl ran, um der Lady die gewünschte Befriedigung zukommen zu lassen.
Linn verspürte Druck im Unterleib, steckte wahllos dieses besondere Stück Weltliteratur zwischen zwei andere Bücher und machte sich auf zur Toilette. Druck auf der Blase hatte sie nicht, dafür musste sie einen sehr feuchten Fleck in der Mitte ihrer Unterhose entdecken. Verstohlen führte sie einen Finger in ihren Schritt, nur, um zu prüfen, ob es wirklich das war, was sie vermutete. Sie lag richtig, das Lesen hatte ihr und ihrer kleinen Freundin mächtig zugesetzt.
Der Verschämtheit folgte ein Lächeln auf ihrem Gesicht, als sie die Toilette verließ, sich die Hände wusch und sich ihr Spiegelbild ansah. Gerötete Wangen, gut durchblutet, hoben sich von ihrem ansonsten blassen Teint ab und sahen gesund aus unter dem dunkelblonden Lockenschopf. Dass das Lesen eines Buches bei ihr derartige körperliche Reaktionen auslöste, hatte Linn nicht erwartet, aber es gefiel ihr. Auf dem Flur sah sie kurz rüber zum Tresen, an dem Danny mit Papierkram beschäftigt war. Sie grüßte flüchtig, als er zu ihr herübersah.
Lässig schlenderte sie zurück zu der Leseecke, nahm das Buch wieder aus dem Regal und vertiefte sich in die erotische Literatur. Ohne Umschweife wies die Lady die Küchenmagd an, Carl jeden Dienstag ein besonders eiweißreiches Mal zuzubereiten. Sie war eben anspruchsvoll und gab sich nicht damit zufrieden, dass nach kurzer Zeit alles vorbei war. Ihr Mann sollte natürlich nichts davon erfahren.
---
Abends, nach ihrer Rückkehr, beschrieb Carl seinem Herrn noch einmal in allen Einzelheiten, was sich den Tag über zugetragen hatte. Dabei vervollständigte er die Bilder in Linns Kopf. Sie spürte, dass die wohlige Röte in ihrem Gesicht wieder zunahm, doch diesmal ließ sie es geschehen, genauso wie das angenehme Gefühl in ihrem Unterleib, welches zwangsläufig dazu führen würde, dass ihre Unterhose nachher völlig durchweicht wäre. Alleine der Earl tat ihr leid, konnte er doch an der Lust seiner Gattin nicht teilhaben. Ihm blieben lediglich die Erzählungen seines Chauffeurs und er musste mit anhören, wie wild die beiden es getrieben hatten.
Natürlich hatte die Lady bei deren Rückkehr ihm den Seidenschal gezeigt, den sie erstanden hatte, doch selbst er erkannte, dass sie nicht lange hatte suchen müssen nach solch einem Alltagsstück. Dennoch passte es gut zu den rosa Wangen, die er bei ihr erkannt hatte, und von denen er wusste, wo sie herkamen. In ihm stieg ein unbändiger Neid seinem treuen Mitarbeiter gegenüber auf, der sich an dem lieblichen Körper ergötzen durfte, den er selber doch so gerne gestreichelt und liebkost hätte.
Als die Lady ihm am nächsten Tag beim Frühstück eröffnete, dass sie unerwartet nochmal in die Stadt müsse, weil sie etwas gesehen hatte, was die Schneiderin noch anpassen musste, lag die Eifersucht schwer auf seinem Herzen.
An diesem Tag fuhr der Wagen nicht zu dem Cottage, Lady Carlisle hatte andere Pläne. Bei sonnigem Wetter und sehr angenehmen Temperaturen plante sie einen Ausflug zu einem See, eher einem Weiher, der in einem Wald versteckt lag, und den sie mit ihrem Mann, als dieser noch jung und agil war, häufig besucht hatte. Der Autor schilderte, wie lasziv die Lady ihre gesamten Kleidungsstücke abstreifte und damit Carls Libido in Aufruhr brachte. Die Buchstaben verwandelten sich in Linns Kopf zu Bildern und sie sah den Mann auf der Buchvorderseite zusammen mit der Dame nackt im Wasser tollen, sah, wie er sie überall berührte, ihre Lust ins Unermessliche steigerte, bevor sie es nicht mehr aushielten und übereinander herfielen.
---
„Sollen wir?"
Linn erschrak, als Danny direkt vor ihr stand. Schnell klappte sie das Buch zusammen und steckte es irgendwo zwischen die anderen ins Regal, wischte sich über die Wange und bemerkte, dass ihr Gesicht glühte. Sie hoffte, dass er nicht genau hingeschaut hatte, und schob sich an ihm vorbei.
„Ja sicher, lass uns fahren", erwiderte sie und rannte aus dem Saal ins Freie.
Beim Aufsteigen aufs Rad merkte sie, dass ihr nicht nur im Gesicht warm war. Der Sattel drückte wohlig auf ihr Höschen, das sicher ganz trocken geblieben war. Am Ufer angekommen war die See sehr unruhig. „Willst du wirklich schwimmen gehen?", fragte Danny.
„Willst du nicht?" Linnmwollte, musste auf jeden Fall dafür sorgen, dass sie Abkühlung fand, denn sie spürte, wie ihre Wangen immer noch brannten, einerseits vor Verlegenheit und andererseits vor Erregung.
Danny lenkte auf den Weg ein, der von den Klippen runter zum Strand führte. Etwas holprig folgte sie ihm und, als sie unten ankamen, legte Linn ihr Fahrrad in den Sand, streifte die Chucks ab und ging barfuß in Richtung Wasser. Sie drehte sich, wunderte sich, wo Danny blieb und meinte zu erkennen, dass ihn etwas quälte.
„Was ist los mit dir?", fragte sie und wartete, bis er näherkam.
„Ach nichts. Geh' du nur ins Wasser, ich habe nicht die richtige Lust."
Hatte sie doch richtig geraten, irgendwas lag ihm auf dem Herzen. Dafür war nachher Zeit, zuerst musste sie ins Wasser, legte ihre Tasche in den Sand, zog ihr T-Shirt und ihre kurze Hose aus und schlug sich ein Handtuch um, das sie aus ihrer Tasche angelte. Unter dem Handtuch zog sie ihre Unterwäsche aus und den mitgebrachten Bikini an. Ein kurzer Blick auf ihr Höschen verriet ihr, dass sie sich nicht getäuscht hatte. Der dunkle Fleck war wesentlich größer geworden.
Als Linn das Wasser erreichte, dachte sie an das Bild in ihrem Kopf zurück, wo die Lady mit dem Chauffeur im Wasser herumtollte. Danny saß lustlos am Strand und beobachtete sie, und er sah traurig aus. Linn ließ sich in dem Moment jedoch nicht ablenken. Sie stellte sich vor, wie sie zusammen mit Carl im Wasser war, wie er sie festhielt, wenn eine tosende Welle über sie hereinbrach, und sie sich an ihn drückte. Augenblicklich strahlte ihr Körper wieder diese unanständige Wärme in ihren Unterleib, in dem es schon wieder begann zu kribbeln. Mit erhobenen Armen versuchte sie, der nächsten Welle nicht zu viel Angriffsfläche zu bieten, um dahin zu kommen, wo das Wasser tiefer war.
Allmählich verlor sie bei stärkeren Wellen den Boden unter den Füßen, dem Zeitpunkt, wo man mit kräftigen Schwimmbewegungen der See begegnen musste, um nicht wieder an Land gespült zu werden. Das Wasser umschmeichelte ihren Körper, wie es der Mann in ihren Gedanken tat. Sie steigerte sich hinein in diese Träumerei, schob ihre Hand in das Bikinihöschen und stellte sich vor, der graumelierte Chauffeur wäre es. Dabei hätte sie eine Welle fast aus der Fassung gebracht. Kurz tauchte sie mit dem Kopf unter, hatte sich aber schnell wieder im Griff. Die See war einfach zu wild, um sich selber unter Wasser anzufassen. Linn sah zu Danny herüber und erkannte, dass er sie beobachtete.
Ihm zuwinkend traf sie die nächste Welle am Hinterkopf und zog sie vollends unter Wasser, wobei es sich nicht vermeiden ließ, dass sie einiges davon schlucken musste. Linn liebte es, in der wilden See den Gewalten zu trotzen, doch alleine machte es weit weniger Spaß als zu zweit, darum ging sie zurück. Sie bemerkte, dass Danny ihr zusah, und nicht zum ersten Mal glaubte sie, etwas Schmachtendes in seinem Gesicht zu erkennen. Klar, er war jung und sie war jung, beide in den besten Jahren, um sich mit dem anderen Geschlecht anzufreunden, aber sie waren beste Freunde und da verbot sich so etwas doch.
„Du siehst mich so an, was ist los?", fragte sie ihn, als sie in Hörweite war.
Danny antwortete nicht, also ging sie noch ein paar Schritte weiter, bis sie fast vor ihm stand. „Was ist los, warum siehst du mich so an?", fragte sie noch ein Mal.
„Was meinst du?" Er musste sich eine Hand über die Augen halten, um sie im Licht der tief stehenden Sonne erkennen zu können.
Um es ihm leichter zu machen, setzte sie sich neben ihn in den groben Sand und nahm ihr Handtuch, um sich die Haare zu trocknen.
„Du siehst mich so komisch an. Was bedrückt dich?"
„Ach nichts", gab er missmutig zurück und drehte sein Gesicht Richtung See.
„Wir haben uns doch immer alles erzählt. Also raus mit der Sprache, sonst packe ich meine Sachen und bin sofort weg." Linn versuchte, ihn zu reizen.
„Ach, man. Lass gut sein. Es ist alles in Ordnung."
Sie nahm Dannys Gesicht in ihre Hände und zwang ihn, sie anzusehen.
„Gar nichts ist in Ordnung. Du sagst mir auf der Stelle, worum es geht." Linn hielt sein Gesicht fest, doch er schwieg.
„Dann ziehe ich mich an und fahre. Wenn du meine Freundschaft nicht brauchst, such' dir jemand anderen." Sie machte ernst und wollte aufstehen, da hielt er sie am Arm fest.
„Nein, warte bitte. Geh' nicht."
Wieder fand er keine Worte, sah schüchtern weg. Sie breitete ihre Arme aus, streckte sich nach ihm und umarmte ihn. Zögernd legte er seine Hände auf ihren Rücken, strich sanft darüber und spätestens da hätte Linn erkennen müssen, dass er nicht irgendein Problem hatte, sondern, dass sie sein Problem war. Die Art, wie er sie an sich drückte, zärtlich seinen Kopf auf ihre Schulter legte, versuchte, möglichst viel ihres Körpers zu spüren, war eindeutig. Doch sie brauchte einen Moment länger, gelangte erst zu der Einsicht, als er sie ganz in seine Arme geschlossen hatte und seine Hände zu weit nach unten streichelten, beim Heraufstreicheln den Ansatz ihrer Locken kraulten und er in ihre Halsbeuge seufzte.
Sofort nahm Linn ihre Arme herunter. Sie hatte Angst, dass sie etwas Unüberlegtes tat, deshalb versuchte sie, seiner zu sinnlichen Umarmung zu entkommen. Danny löste seine Arme und murmelte etwas, was Linn nicht verstand, setzte sich aufrecht, wandte seinen Blick schüchtern ab und richtete seine Augen wieder auf die unruhige See.
„Entschuldige", kam seufzend über seine Lippen.

Sie wusste nicht, wie sie das Gespräch weiterführen sollte, suchte nach ihrer Hose und ihrem T-Shirt und zog beides an. Seine Hände lagen untätig auf seinen Beinen. Die Hände, die, wie sie glaubte, sich gerne länger an ihr festgehalten und weiter über ihren Rücken gestreichelt hätten. Den Abdruck fühlte sie noch ganz genau, konnte der Spur folgen, die sie auf ihrer Rückseite genommen hatten. Verboten vertraut hatte es sich angefühlt, als er sie im Arm gehalten hatte. ‚Sie waren Freunde und so sollte es auch bleiben', kämpfte sie gegen seine Gefühle an.
Linn griff nach seinen Händen, hielt sie fest, damit sie nichts anderes tun konnten und damit sie nicht wieder zurück in die Umarmung finden würden. Konnte das wirklich sein, dass er etwas anderes für sie empfand als das, was schon immer zwischen ihnen war? Schuldbewusst ließen seine Hände sich aufnehmen, leblos und ohne eigene Kraft.
„Ist es so schlimm?", fragte sie.
Danny sprang auf, rannte, ohne sie anzusehen, zu seinem Fahrrad und stieg auf. Linn sah ihm tatenlos nach. Was war passiert? Oft hatten sie sich umarmt, aber noch nie so wie gerade. Wenn einer getröstet werden musste, war der andere die erste Adresse, und, wenn jemand sich über etwas freute, war es genauso. Noch nie vorher hatte sie das Gefühl gehabt, dass da mehr war als gute Freundschaft.
***
Linn hatte schlecht geschlafen, als sie am nächsten Morgen unsanft geweckt wurde. Die leise ansteigende Musik, untermalt mit einem monotonen Brummen, riss sie aus ihrem Traum, an den sie sich nach Sekunden schon nicht mehr erinnerte. Sofort schossen ihr die Gedanken vom Vortag wieder durch den Kopf. Sie in Dannys Armen, seine warmen Hände auf ihrem Rücken, sein Kopf an sie gelehnt, sein Atem auf ihrer Haut. Heute würde sie nach der Schule wieder zu ihm in die Bibliothek fahren und ihn von dort nicht fortlassen, bevor sie mit ihm geredet hatte.
Auf den Unterricht konnte sie sich kaum konzentrieren. Der Dozent im Fach Physik, eines ihrer Lieblingsfächer, kam am Ende der Doppelstunde zu Linn und fragte, ob es ihr nicht gutginge. Er habe gesehen, wie teilnahmslos sie in der Bank gesessen habe und er habe sich gewundert, weil das Zusammenspiel divergierender Kräfte sie ansonsten doch immer interessierte. Linn erzählte ihm etwas von Kopfschmerzen, womit er sich zufriedengab. Allerdings wunderte er sich, wie schnell sie trotz Kopfschmerzen zu ihrem Fahrrad rannte.
Vor der schweren Holztür holte sie Danny ein.
„Hi Danny", rief sie und versuchte dabei, nicht aufgeregt zu klingen. „Warte mal." Linn lehnte ihr Fahrrad an die Wand und bekam ihn so gerade noch zu fassen. „Wegen gestern..." Sie war völlig außer Puste „... können wir nachher nochmal darüber reden?"
Verhärmt sah er sie an. „Wenn's sein muss."
Linn zwang Danny, sie anzusehen. „Ich bin dir nicht böse, wenn es das ist." Er zog die Tür auf und ließ seine Freundin einfach stehen.
Was sollte sie tun, bis er fertig war? Sollte sie tatsächlich wieder in die Geschichte der Lady und ihres Chauffeurs eintauchen, jetzt, wo sie völlig andere Gedanken quälten? Sie würde es versuchen. Zu sehr reizte es die junge Frau, zu erfahren, was diese Dame noch für unanständige Einfälle hatte. Und außerdem waren es zwei verschiedene Welten, in denen sie sich bewegte.
Diesmal war der Leseraum leer, als sie hereinkam. Direkt ging sie in den hinteren Bereich und suchte das Buch. Es stand natürlich nicht dort, wo es hingehörte, sondern dort, wo sie es am Vortag achtlos hingeschoben hatte. Zumindest musste sie annehmen, dass niemand darin gelesen hatte. Sofort fand sie die Stelle, wo sie gestern die beiden Hauptfiguren im See verlassen hatte. Es fiel Linn nicht schwer, sich in die Geschichte einzufinden.
---
Als nach wenigen Wochen die Lady ihre Ausflüge mit ihrem Chauffeur in die Stadt auf montags, mittwochs und donnerstags ausdehnte, wusste Carl genau, dass er dem nicht Stand halten würde. Vorsichtig versuchte er, es der Lady nahezubringen, doch diese ließ sich nicht beeindrucken und rückte nicht von ihrem Plan ab. Ihrem Mann erklärte sie, dass ein junges Mädchen in der Stadt wohnen würde, dem sie Nachhilfe geben könne in allerlei alltäglichen Disziplinen. Von ihm bekam sie keinen Einwand, was ihr Auftrieb gab.
Beim Abschied am kommenden Mittwoch erkannte der Earl im Gesicht seines treuen Dieners, dass er die Fahrten nicht mehr genoss. Der Blick, den er seinem Herrn entgegenwarf, sprach Bände. Was Carl nicht wusste, war, dass bei einem der vergangenen Nachmittage die Lady den Sohn seiner Cousine dabei beobachtet hatte, wie er im Garten Holz für den Winter vorbereitete. Das erzählte seine Verwandte Carl erst, als er fragte, ob sie ab jetzt öfter vorbeikommen könnten, und dabei unmissverständlich zu verstehen gab, dass ihm die Wünsche seiner Lady zu weit gingen.
Durchs Fenster hatte Carl aus der Küche beobachtet, wie Lady Carlisle im Garten stand und dem jungen Mann zusah, der mit freiem Oberkörper dabei war, das Heu zusammen zu rechen. Als der sie wahrnahm, konnte Carl sehen, wie die Lady langsam ihre Hand hob, sich mit einem Finger über ihren Mund fuhr und die Lippen mit der Kuppe streichelte, bevor ihre Zunge zwischen den Lippen ihren Finger leckte. Der junge Mann hatte seine Arbeit eingestellt und sah, auf dem Rechen gestützt, dem verführerischen Schauspiel zu. Mit ihrem nassen Finger strich die Lady erneut über ihre Lippen, ließ ihre Zunge aus ihrem Versteck und leckte genüsslich an ihrem Mittelfinger. Zum Schluss sog sie ihn in den Mund. Bis zur Mitte gelangte der Finger zwischen die gespitzten Lippen, bevor diese sich öffneten und den Eindringling nassglänzend entließen. Ihre Zunge begleitete den Finger dabei und ließ ihn nicht los. Carl wollte hinausstürmen und dieser Frau Einhalt gebieten. Es reichte, dass sie ihn verführte, jetzt sollte nicht auch noch der Sohn seiner gutmütigen Cousine dran glauben, doch diese legte eine Hand auf seinen Unterarm und hielt ihn zurück. Er hatte gar nicht bemerkt, dass sie neben ihm stand und das Schauspiel ebenfalls beobachtete.
„Lass sie", sagte sie leise „er ist zwar jung, aber nicht dumm. Lass die beiden sich austoben. Denk' doch mal nach. Wenn sie an ihm Gefallen findet, kannst du dich schonen."
Ungläubig sah Carl seine Cousine an. Wieder zur Szenerie im Garten gewandt, sah er, wie die Hand der lüsternen Frau wie beiläufig ihr Kleid streifte. An der Stelle, wo es bei ihr ständig juckte, drückte der Finger den Stoff ein, eine eindeutige Geste, bevor sie ein paar Schritte auf den jungen Mann zuging, der sie, mit den Händen auf dem Rechen gestützt, unentwegt zusah, ihm einen lasziven Blick zuwarf und in Richtung eines Schuppens abbog. Der junge Mann folgte in einigem Abstand, doch allen war klar, was in dem Schuppen bald passieren würde.
---
Die Zeit für Linn war spätestens jetzt gekommen, eine Lösung für ihr Feuchtigkeitsproblem zu finden. Das Buch steckte sie diesmal unter ihr T-Shirt, als sie die Toilette aufsuchte. Ein kleiner Fleck war schon zu sehen, noch nicht dramatisch, jedoch musste sie, bevor sie weiterlas, irgendetwas dagegen tun. Also schob sie ihre Hose samt Unterhose auf ihre Füße. Sie schlug, auf der Toilette sitzend, das Buch wieder auf.
---
Natürlich wäre es zu billig gewesen, wenn Carl oder seine Verwandte, von der Neugierde gepackt, selbst in den Garten gegangen wären, um das nun Unausweichliche aus der Nähe zu verfolgen. Gebannt und nach Fassung ringend blieben die beiden vor dem Fenster stehen.
---
Linn wünschte sich, mehr zu erfahren, vermutlich wie jede andere Leserin, die in die Geschichte vertieft wäre, und gerade jetzt, wo sie die Lust gepackt hatte und ihre Folgen nur zu deutlich zwischen ihren Beinen zu spüren waren, tat der Autor ihr den Gefallen. Als voyeuristische Leserin wurde sie selbst Zeugin dessen, was sich in dem Schuppen abspielte.
---
Zwischen der Verbretterung warf die Sonne helle Strahlen herein und setzte die beiden in Szene, von denen einer an einer Werkbank lehnte, mit nacktem Oberkörper und nunmehr auch entblößtem Unterleib durch die Arbeitshose, die ihm auf den Knien hing, und die andere ihr Kleid von den Schultern geschoben hatte, um dem jungen Mann ihre schönen weichen Brüste zu zeigen und eindeutig darauf hinzuweisen, dass sie ihn wollte, bevor sie vor ihm in die Knie ging.
Gerade als sie zu ihrer Paradedisziplin ansetzte und den langen Lümmel in die Hand nahm, um ihre Lippen darüber zu stülpen, auf dass er hart werde, schob Linn ihre Hand in ihren Schritt. Sie spürte die Nässe, die ihre Fantasie dort hinterließ, und nutzte sie, um mit leichtem Druck ihrer Finger ihre herrlich gereizten Lippen zu massieren. Den Seufzer, der ihr dabei entfuhr, nahm sie nicht wahr, denn, angespornt durch die Schilderung der blasenden Lady, deren rot glänzenden Lippen auf der Männlichkeit des jungen Mannes auf- und abfuhren, während sie ihm unentwegt in die Augen sah, war Linn derart gefangen, dass ein Düsenjet sie nicht aus ihrer Vorstellung hätte entreißen können.
Als der junge Mann die Augen schloss und den Kopf in den Nacken legte, wusste die Lady, dass der Zeitpunkt gekommen war, aufzustehen und an sich selber zu denken. Sie griff unter ihr Kleid und entledigte sich der Leinenunterwäsche, bevor sie ihm ihr Hinterteil hinhielt. Ohne zu zögern, schob der Jüngling sein hartes Schwert zwischen die Schenkel und versenkte es zwischen die rosa glänzenden Lippen.
Weitere Schilderungen bedurfte es für Linn nicht, im Gegenteil, das Buch legte sie auf den Spülkasten, um eine zweite Hand frei zu haben. In ihrer Fantasie spann sie die Geschichte weiter. Sie konnte sich genau vorstellen, wie bei jedem Stoß des jungen Mannes die Lady laut aufjauchzte. Zunächst langsam, den Moment auskostend, dann schneller und härter werdend, klatschte sein Becken an ihrem Po und mit geübtem Griff fand Lady Carlisles Hand die Stelle am oberen Rand ihrer Blüte, dort, wo sie nachher noch seine Zunge erwartete, und strich leicht über die geschwollene Perle. Ob der Jugend hatte sie nicht erwartet, dass er so lange durchhalten würde, darum stöhnte sie als erste laut auf und verlor sich in unkontrolliertem Zucken, während das harte Schwert sich weiterhin in ihrem Unterleib austobte.
---
Für Linn war der Moment gekommen. Sie hatte sanft ihre Lippen massiert, bis sie zunächst mit einem und anschließend mit einem weiteren Finger ihre Muschel betreten hatte, während die zweite Hand ihre eigene Perle stimulierte. Sie streckte die Beine, wäre fast vom Sitz gerutscht, konnte sich gerade so noch halten, ließ sich aber nicht von ihrem Weg abbringen. Das Buch war mit einem Knall auf den gefliesten Boden gefallen, aber auch das hatte Linn nur beiläufig registriert. Sitzend ging es nicht weiter, darum stand sie auf, kam so besser an die gewünschte Stelle und spürte, wie sie ihrem Ziel unaufhörlich näherkam. Keuchend stand sie, an der Wand gelehnt, mit der Hose auf den Füßen und zwei Händen im nassen Schritt in der Toilette der Bibliothek und nahm das wohlige Kribbeln wahr, dass sich in ihr ausbreitete und den nahenden Höhepunkt unweigerlich ankündigte.
„Linn? Ist alles in Ordnung, Linn? Geht es dir gut?"
Sie wollte herausschreien, dass es ihr nach Tagen, in denen sich das alles in ihr aufgestaut hatte, was sich jetzt zu entladen ankündigte, lange nicht besser gegangen war, doch mit einem Schlag war sie hellwach. Dannys Stimme hallte in ihrem Kopf nach.
„Linn? Bist du da drin?"
Schweigen half vielleicht. Hatte er sie gehört? War sie laut gewesen? Das Buch lag auf dem Boden.
„Linn, geht es dir gut, oder kann ich dir helfen?"
Er wusste, dass sie da war.
„Ja, alles ist gut." Ihre Stimme klang heiser. "Eh, nein, nicht helfen."
Sie hörte, wie die Tür ins Schloss fiel. Ihr Atem ging schnell und schwer und sie fühlte sich von allen guten Geistern verlassen, wie sie dort stand. In der Toilette der Bibliothek masturbieren, während man ein erotisches Buch liest, das musste ihr erstmal jemand nachmachen. So dumm würde vermutlich niemand sein außer ihr. An einen Abschluss der Handlung war nicht mehr zu denken, sie musste zu Danny und sich eine verdammt gute Ausrede einfallen lassen. Als sie das Buch aufhob und automatisch die Seite aufschlug, wo sie die Geschichte in ihrer Fantasie vervollständigt hatte, riss sie sich zusammen und klappte es wieder zu.
---
Völlig unbeobachtet von Linn, hatte der junge Mann dem Ganzen die Krone aufgesetzt, indem er mit einem tiefen Brummen die Frucht seiner Lenden im Schoß der Lady Carlisle platziert und ihr abermals einen höchst befriedigenden Höhepunkt bereitet hatte, bevor diese geschafft mit den Händen an der Holzwand des Schuppens Halt fand, hinter der Carl ungläubig wartete und sie durch den Spalt zwischen den Brettern mit finsterer Miene ansah.
---
Linn brachte allen Mut auf, raffte ihre Hosen hoch und schloss die Tür auf. Das Buch legte sie neben dem Waschbecken ab, sah in den Spiegel und musste kurz lachen. Eher eine verzweifelte Reaktion als ein Ausdruck der Freude war es, worüber sie sich amüsierte. Ihre Wangen glühten in einem gesunden rosarot, eine Haarsträhne klebte in ihrem Gesicht. Das kalte Wasser tat gut, konnte jedoch den entgangenen Höhepunkt nicht ersetzen. Als sie die Tür öffnete, stand Danny direkt vor ihr. Nach einem kurzen Augenblick reichte er ihr die Hand. Dass er nicht ihre Hand, sondern das Buch nehmen wollte, registrierte sie erst, als er sie darauf ansprach.
„Gibst du mir das Buch, bitte?"
‚Welches Buch, was meinst du?', wollte sie sagen, doch sie hielt es in der Hand mit dem Titel nach oben.
„Wenn ich mich beeile, bekomme ich die Flecken mit Löschpapier noch trocken. Danach kleben die Seiten zusammen und wir müssen es wegwerfen."
Danny griff nach dem Buch in Linns Hand und nahm es ihr ab. Das rosarot der Wangen dehnte sich bis zum Nacken aus und Linn wurde warm, verdammt warm. Gut, dass Danny sofort zum Tresen ging und sich ans Werk machte. ‚Welche Flecken meinte er?', hatte sie noch fragen wollen, aber das war zu spät. Die große Türe nach draußen rettete Linn vor unbedachten weiteren Reaktionen. Dessen wurde sie sich bewusst, als sie an der frischen Luft stand und sich den Wind durchs Haar wirbeln ließ.
Es dauerte nicht lange, bis Danny zu ihr kam. Er sagte nichts, sah sie nur vorwurfsvoll an, so, als wollte er fragen, ob sie noch ganz bei Trost war. Sicher war es nicht klug, in der Toilette der Bibliothek zu masturbieren, doch es war, je mehr er sie finster ansah, eine immer menschlicher werdende Reaktion auf so unanständiges Zeug, was „er" in „seiner" Bibliothek zum Lesen anbot.
„Geht es wieder?", sagte er und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
Linn half es zwar ein wenig, dennoch schämte sie sich immer noch. „Wegen gestern wollte ich mit dir reden", versuchte sie, das Thema zu wechseln.
„Entschuldige, ich wollte dich eben nicht unterbrechen", ließ Danny den Themenwechsel nicht zu.
Er hatte Geräusche aus der Toilette gehört und dachte tatsächlich, dass es Linn nicht gut ginge. Was dort passierte, registrierte er erst, nachdem er reingeplatzt war und die Geräusche zuordnen konnte. Ihm war es peinlich, seine Freundin dabei ertappt zu haben, doch daran war nichts mehr zu ändern. Und, dass er sich bei erster Gelegenheit Sorgen um die Unversehrtheit des Buches machte, konnte er sich im Nachhinein selber nicht verzeihen. Doch, wie sollte er aus der Nummer wieder herauskommen? Sollte er einfach so tun, als wäre nichts geschehen?
Linns Gesicht glühte noch immer, oder schon wieder. Am liebsten hätte er sie in seine Arme geschlossen und getröstet, doch das hätte sie sicher falsch verstanden. Zumindest nach dem, worüber sie mit ihm sprechen wollte und was gestern zwischen ihnen beiden vorgefallen war, würde sie das sicher so werten, als wolle er ihre Lage ausnutzen.
„Du wolltest etwas sagen?", fragte er sie.
„Ach, ist auch nicht so wichtig", wiegelte sie ab.
„Doch, das ist es." Danny trat näher zu ihr. „Ich muss dir nämlich auch etwas sagen."
Erschrocken sah Linn ihn an. Wollte er ihr etwa gestehen, dass er mehr für sie empfand als Freundschaft?
„Ich kenne das Buch, ich habe es auch gelesen." Danny machte eine Pause, um ihre Reaktion abzuwarten. Ihr Blick haftete unvermindert auf ihm. „Und, ich habe das gleiche gemacht wie du."
Ungläubig sah sie ihn an. „Du hast was gemacht?"
„Ich bin aber nicht unterbrochen worden von so einem ungehobelten Dummkopf."
Danny konnte sehen, wie sich ihre Gesichtszüge langsam erhellten. „Du hast was gemacht?"
„Tu nicht so unschuldig", sagte er und verzog sein Gesicht zu einem Lachen. „Ich habe es zu spät gemerkt, sonst hätte ich leise die Tür wieder geschlossen und wäre gegangen. Ich weiß doch auch nicht, wie es sich anhört, wenn Mädchen es sich..."
„Na, was?"
„Wenn Mädchen sich selber streicheln."
„Lass dich drücken", ging sie auf ihn zu und umarmte ihren Freund, der ihr gerade gestanden hatte, bei der gleichen Geschichte wie sie onaniert zu haben.
„Ich habe das Buch eingesteckt. Wollen wir zum Strand fahren?"
Augenblicklich löste sie ihre Arme von ihm. „Und dann gemeinsam..., meinst du?" Linn lachte laut auf. „Das hast du dir so gedacht?"
Danny stimmte mit ein. „Wir können es wie eine Erpressung aussehen lassen", prustete er.
Mit offenem Mund sah sie ihn an, wollte etwas sagen, doch ihr fehlten die Worte. Danny stieg auf sein Fahrrad und wollte schon losfahren, wartete mit hochgezogenen Augenbrauen, dass Linn ebenfalls ihr Fahrrad in Bewegung setzte, doch sie sah ihn weiter mit offenem Mund an.
„Ich verrate es niemandem", grinste er.
„Und dann?", fragte sie.
„Wie, und dann?", gab er zurück.
Linn stieg auf und folgte Danny. An der Steilküste angekommen nahm er direkt den Weg hinunter zum Strand. Zielstrebig ging er zu einer Stelle, wo ein Stein aus dem Sand ragte, gerade groß genug, dass sich beide daraufsetzen konnten.
Anschließend schlug er das Buch auf.
„Wo warst du denn dran?", fragte er und gab sich neugierig.
„Du willst tatsächlich, dass wir zusammen die Geschichte der Lady Carlisle lesen?"
„Nein", gab er sich entschlossen, „ich lese und du hörst zu. Also, wo warst du dran?"
In ihren Augen war klar zu erkennen, dass sie das nicht fassen konnte. Unschlüssig schlich sie auf ihn zu und setzte sich vorsichtig neben ihn.
„Willst du wirklich, dass wir... also, sollen wir uns tatsächlich... und was passiert dann?"
„Weiß nicht. Lass uns doch überraschen, was passiert. Weil du mir nicht sagen willst, was dich so besonders angemacht hat, suche ich mir eine Stelle aus, in Ordnung?"
„Mach nur."
Danny schlug die Seite auf, die besonders eingeknickt gewesen war und landete bei der Stelle, an der Lady Carlisle sich mit dem Finger über die Lippen fuhr. Er war in dem Buch schon wesentlich weiter gekommen, wenn es aber die Passage war, an der Linns Reise abrupt beendet wurde, so versprach er sich, konnte es interessant werden. Beim Vorlesen ließ er sich Zeit und versuchte, besonderen Wert auf die Betonung zu legen. Durch seinen Mund bekamen die Figuren in Linns Kopf einen eigenen Charakter und sofort tauchte der Schuppen wieder bildlich vor ihrem inneren Auge auf.
Sie merkte gar nicht, als sie sich an Danny anlehnte, doch er hatte es wohlwollend zur Kenntnis genommen. Kurz war er versucht, einen Arm um ihre Schulter zu legen, nur zur Sicherheit, würde er ihr sagen, wenn sie fragte, damit sie nicht vom Stein rutschte.
---
Dass der junge Mann und die Lady ein sehr ausführliches Schäferstündchen in dem Schuppen verlebten, war Linn bewusst. Da sie ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr weitergelesen und die Geschichte nur in ihrem Kopf weitergesponnen hatte, war für sie neu, dass nach dem sehr befriedigenden Vorgang, bei dem Lady Carlisle aufjauchzend den Samen des jungen Mannes in ihrem Schoß empfangen hatte, er sie auf die Werkbank gesetzt, komplett entkleidet und seinen Mund über ihren Körper hatte wandern lassen.
---
Es ließ Linn absolut nicht kalt, wie der Autor in allen Einzelheiten beschrieb, welche Stellen die Zunge des jungen Mannes erreicht und vor allem, was er dadurch bei seiner Gespielin ausgelöst hatte. Dass sie dabei an der Schulter ihres Freundes lehnte und sich dort anschmiegte, registrierte Linn erst jetzt, und schreckte zurück. Danny unterbrach seinen Lesevortrag und sah sie an, fragte sich, ob sie sich nicht wohlfühlte, und ließ das Buch sinken.

Minutenlang sah er seine Freundin an, wusste nicht, wie er es anstellen sollte. Endlich fasste er sich ein Herz und fand wieder Worte.
„Hey, wir teilen seit Jahren so vieles, nur eines haben wir bisher ausgelassen", versuchte er, sie zu beruhigen.
„Das ist es ja, was mich beunruhigt", gab Linn zurück. „Was, wenn etwas zwischen uns passiert, was wir beide vielleicht wollen, es aber nachher bereuen, weil unsere Freundschaft in die Brüche geht?"
„Du könntest recht haben." Danny spann den Gedanken weiter. „Vielleicht aber auch nicht."
In ihrem Blick lag etwas Unausgesprochenes, etwas Fragendes, eine Ungewissheit.
„Warum glaubst du, dass unsere Freundschaft zerbrechen könnte?", fragte er.
„Ich weiß es auch nicht." Linn starrte in den Sand.
„Glaubst du, unsere Freundschaft würde daran kaputtgehen, wenn ich dir dabei zusehe, wie du dich streichelst?" Jetzt war es raus. Er hatte es gesagt und ihm fiel ein ganzer Felsbrocken vom Herzen.
Erschrocken sah sie ihn an. „Du willst mir zusehen?"
„Ich möchte, dass du es nicht unterdrückst. Eben habe ich dich unterbrochen und es tut mir wirklich leid. Glaub' mir, es ist mir total peinlich, vermutlich mehr als dir. Und ich denke, wenn du und ich..."
„Hey, atme mal durch. Ich gebe zu, die Pferde sind mit mir durchgegangen. Wer denkt auch schon, dass jemand in einer öffentlichen Bücherei auf der Toilette es sich selber macht. Ja, ich gebe es zu, ich habe es mir besorgt, na und? Und das muss dir gar nicht peinlich sein." Linn sah ihren Freund an und fragte sich, ob sie es wagen konnte. „Was meinst du mit du und ich oder mir und dir?" Danny fand es süß, wie Linn begann zu stottern.
„Ich meine, wir sind jung und haben Bedürfnisse und, wenn einen die Bedürfnisse übermannen, oder nennt man das auch überfrauen?" Linn musste kichern.
„Übermannen dich gerade deine Bedürfnisse?"
„Was meinst du?"
„Deine Hose spannt mehr als eben noch. Das meine ich."
„Schade, dass man das bei dir nicht sehen kann."
„Wenn du sehen könntest, was bei mir... du würdest es nicht glauben."
„Soso, du also auch?"
„Glaubst du, das lässt mich kalt?"
„Ich würde jetzt gerne schwimmen. Ich brauche eine Abkühlung. Kommst du mit?"
„Ohne Schwimmsachen? Ohne Handtuch?" Linn hatte es kaum ausgesprochen, da stand Danny schon ohne T-Shirt da und nestelte am Knopf seiner Hose. Die Unterhose hatte er noch an, als er Richtung Wasser lief, streifte sie ab und warf sie neben sich, bevor er sich in die Wellen stürzte. Linn zögerte, stand auf, zog sich Hose und T-Shirt aus und ging schüchtern zum Wasser. Danny konnte sie schon nicht mehr erkennen.
‚Sich mögen ist das eine, jedoch konnte sich aus dieser Situation schnell etwas Körperliches entwickeln. Willst du das?', fragte sie sich und beantwortete sich die Frage schneller, als sie es sich gewünscht hatte mit ‚Ja, warum nicht?' Ihren Bustier und die Unterhose warf sie in den Sand und lief in die nächste Welle.
Es war ein wunderbares Gefühl, wenn das Wasser sie traf. Mit kräftigen Zügen versuchte sie, zu ihrem Freund aufzuschließen. Sein Kopf lugte aus dem Wasser, als sie ein paar Meter neben ihm auftauchte.
„Na, alles gut bei dir?", fragte sie.
„Herrlich das Wasser." Weiter kam er nicht, da traf ihn eine Welle und tauchte ihn unter.
Forenmeldung
You need to login in order to view replies.