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Normale Version: Klassenfahrt - Gymnasium
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Vorbereitungen

„Habt ihr beiden wirklich alles gepackt? Julia, deine Spange! Vergiss deine Zahnspange nicht! Und Ben! Hast du einen neuen Inhalator eingepackt? Nicht, dass der mittendrin leer wird!"
„Ja Mama, haben wir", sagten die Geschwister in einem gespielt genervten Tonfall wie aus einem Munde. Die Nervosität ihrer Mutter belustigte die beiden.
Die Familie Schneider war eine typisch moderne Patchwork Familie. Julia und Ben sind beinahe gleich alt. Nur wenige Wochen trennen sie voneinander. Als ihre Eltern zusammenkamen, waren sie etwa zwei Jahre jung.
Beide gingen nun in die zwölfte Klasse des hiesigen Gymnasiums und haben ein inniges, man kann sagen, sehr freundschaftliches Verhältnis. Natürlich gibt es mal Streit. Von Lappalien bis zu größeren Meinungsverschiedenheiten und wochenlanges angiften ist alles dabei. Aber so ist das ja in jeder Familie und jeder Freundschaft.
Ben war ziemlich groß. Er hatte mittellanges dunkles Haar, welches er sich stets nach hinten gelte und ist für seine 17 Jahre recht muskulös. Das war wohl der Tatsache geschuldet, dass er leidenschaftlich gerne schwamm. Alles in allem eine attraktive Person. Nur das Selbstvertrauen. Das war eine Baustelle, an der er vergeblich seit Jahren arbeitete. Ben war recht sensibel. Nicht weinerlich, oder nahe am Wasser gebaut. Mitnichten. Allerdings nahm er vieles sehr persönlich und zeigt seine Gefühle auch sehr offen, was ihn in der Schule nicht unbedingt zum begehrtesten Jungen seines Jahrgangs machte.
Julia war über einen Kopf kleiner, hatte lange hellblonde Haare, welche ihr locker über den Rücken flossen. Sie war schlank und auch sehr trainiert. Seit ihrer frühen Kindheit ist sie in der Leichtathletikgruppe des hiesigen Sportvereins. Ihre Figur war eher als androgyn, oder zierlich, denn als „weiblich" zu definieren. Kurven, wie ein ausladendes Becken oder eine große Oberweite hatte sie nicht. Hin und wieder wünschte sie sich etwas mehr Busen. Auch wenn sie sich der Vorteile ihrer A-Körbchens, welche der Schwerkraft trotzten, durchaus im Klaren war. Auch mit ihrem Po, der vielleicht nicht groß, aber durch den Jahrelangen Sport muskulös und formvollendet war, war sie eigentlich zufrieden. Anders als Ben, hatte sie allerdings kein Problem mit mangelndem Selbstvertrauens. Im Gegenteil. Ihre Art, immer alles offen heraus zu kommentieren, ließ sie des Öfteren mal anecken.
Julias zweite Leidenschaft war das Zocken. Vor zwei Wochen konnte sie endlich ihre heiß ersehnte neue Spielkonsole kaufen und spielte jede freie Minute daran. Ihre Freundinnen konnten dem nicht viel abgewinnen und ihr Faible für Shooter traf nur auf wenig Verständnis. Umso mehr freute sich Ben, wenn seine Schwester einen Mitspieler brauchte. Er hatte zwar keine eigene Konsole, oder gar einen PC mit genügend Power für die moderneren Spiele, konnte sich aber auch problemlos für mehrere Stunden in dieser Freizeitbeschäftigung verlieren.
Leicht brüskiert plusterte sich Doris vor ihren beiden Kindern auf. „Wenn ihr nicht dauernd etwas vergessen würdet, würde ich euch auch nicht so belagern, das wisst ihr genau! Das letzte Mal..."
„Mussten wir euch ein riesiges Care-Paket nachschicken, weil ihr die Hälfte vergessen hattet!", beendete Ben ihren Satz grinsend und traf die Stimmlage seiner Mutter so gut, dass Julia schallend auflachte.
„Mama", seufzte sie und wischte sich die Lachtränen aus den Augen.
„Seit zwei Jahren hältst du uns diese Geschichte nun schon vor und..."
„Und!" schallte es aus der Küche.
„Und das werden wir euch noch so lange vorhalten, bis ihr ausgezogen seid!"
Grinsend betrat Bernd das Wohnzimmer. Er versuchte sichtlich bemüht zu seiner Frau zu stehen und natürlich wusste er, dass sie mit ihrer Aussage nicht falsch lag. Dennoch. Komisch war die Situation schon. Sie war etwas zu nervös, empfand er. Würde dies aber niemals zugeben. Er kannte schließlich seinen kleinen Hitzkopf und wusste genau, wann er einfach seinen Gedanken bei sich behalten sollte, um sich nicht selbst die Finger zu verbrennen.
„Mama", Ben legte seine rechte Hand auf Doris Schulter und lächelte sie an.
„Du kannst mir glauben, dass ich alles bereits zusammengepackt habe. Mein Koffer liegt komplett fertig in meinem Zimmer. Das Einzige was jetzt noch fehlt, sind meine Zahnputzsachen. Oder möchtest du etwa, dass ich bis morgen Abend meine Zähne nicht mehr putze? Was allerdings Julia angeht...", er grinste seine Schwester frech an.
„...da kann ich dein Misstrauen vollkommen nachvollziehen!"
Diese funkelte Ben mit zusammengekniffenen Augen an und streckte ihm die Zunge heraus.
Nun wurde es auch Doris zu bunt.
„Schon gut, schon gut. Ich hab's verstanden! Ich bin schon wieder zu fürsorglich. Meine Güte, man könnte meinen ihr seid wieder Zehn, so wir ihr euch beide verhaltet. Ich lass euch damit in Ruhe. Aber wehe ihr ruft an und jammert uns voll, weil ihr eure Schneeanzüge vergessen habt!"
Doris hatte noch nicht ganz den Satz beendet, als man förmlich sehen konnte wie jegliche Farbe aus den Gesichtern der beiden wich. Sie begannen plötzlich rumzudrucksen und unter dem Gelächter ihres Vaters die Treppe hoch zu rennen, um ihre Koffer nochmal aufs Genaueste zu kontrollieren.
„Diese beiden..." prustete Bernd. Er bekam Seitenstechen und ließ sich schwer atmend auf den nahen Küchenstuhl nieder. Seine Frau grinste über beide Ohren. Wortlos stimmte sie ihm zu und goss ihrem Mann und sich noch einen Kaffee ein.
„Das kann ja wieder was werden", dachte sie sich.
Hektik
*Tröt-tröt-tröt-tröt*
„Nur noch fünf Minuten.", quengelte Julia.
Sie tastete nach diesem unglückseligen Störenfried in Einhorngestalt und schmiss ihn, ohne die Augen zu öffnen, wahllos durchs Zimmer. Sie liebte diesen Wecker. Nadine, ihre beste Freundin und Sitznachbarin in ihrer Klasse, schenkte ihn ihr zu ihrem sechzehnten Geburtstag vor zwei Jahren. Es war so ein Wecker, ähnlich wie ein Kissen, der in die Schlummer-Funktion ging, wenn man ihn wegwarf.
Zufrieden mit sich selbst und über die sofort eintretende Ruhe räkelte sich Julia, gähnte und drehte sich nochmal um. Fast augenblicklich dämmerte sie wieder weg.
Im gleichen Moment wachte Ben auf. Sein Zimmer lag gegenüber Julias. Aus seinem Handy tönte gerade sein Lieblingssong als Wecker. Er machte ihn absichtlich nicht aus, um noch etwas länger dem Lied lauschen zu können. Gut gelaunt setzte er sich auf und streckte sich ausgiebig. Müde rieb er sich den Schlaf aus den Augen, blinzelte und sah aus dem Fenster. Der Anblick dämpfte seine steigende Laune erheblich. Schwere graue Wolken hingen am Himmel und die kahlen Äste des Apfelbaums vor seinem Fenster schwankten stark im Wind.
„Na großartig", dachte er sich. „Das sind ja perfekte Aussichten aufs Skifahren."
Er stieg aus dem Bett und ging zu seinem Schrank.
„Alexa, guten Morgen", murmelte er.
Die kleine graue Kugel im Bücherregal leuchtete kurz auf und fing direkt an zu arbeiten. Die Deckenlampe und die kleine Stehlampe neben seinem Schreibtisch erstrahlten hell und aus dem Lautsprecher des Echos ertönten die neuesten Nachrichten. Während er den Geschehnissen der letzten Stunden lauschte, zog er sich an. Beige Chino, schwarzes T-Shirt, schwarzer Pullover. Nicht sehr ausgefallen, oder gar interessant. Aber er mochte diesen Look. Die Kugel verstummte. Auf seine Frage wie das Wetter im Bayerischen Wald wird, verflog seine getrübte Stimmung so schnell, wie sie gekommen war. Sollte die Vorhersage stimmen, wird es ein fantastisches Wetter während der Klassenfahrt geben.
Angezogen, aber noch barfüßig verließ er sein Zimmer und machte sich zum Badezimmer am Ende des Flurs.
*BAM-BAM-BAM*
hämmerte es an der Tür. Julia schrak hoch und saß kerzengerade im Bett. Ihr Herz schlug bis zur Kehle. Durch die geschlossene Zimmertür schallte ihr Bruder.
„Schwesterlein! Aufstehen!"
Sie hörte, wie ihr Bruder feixend wegging.
„Du Arschloch!", rief sie noch, doch das hörte er nicht mehr.
Wirklich böse konnte sie ihm aber nicht sein. Sie war wieder eingeschlafen und wenn sie noch länger liegen blieb, würde das für sie einen ganz schön stressigen Morgen bedeuten. Auch wenn die Art des Weckens wirklich nicht angenehm gewesen ist. Ben kannte sie eben wie kein anderer. Julia sprang aus dem Bett und räkelte sich. Sie fühlte sich wie gerädert.
„Ich bin echt kein Morgenmensch", dachte sie sich und ging zum Fenster.
Sie zog die Rollläden hoch und erblickte den wolkenverhangenen Himmel.
„Na großartig", murmelte sie. „Perfekte Aussichten aufs Skifahren".
Sie drehte sich vom Fenster weg und schritt zur Tür. Blieb aber kurz vor der großen Spiegeltür ihres Schranks stehen. Sie hob ihr Schlafshirt etwas an. Es war ein viel zu großes altes T-Shirt ihres Vaters von Iron Maiden. Julia begutachtete ihren flachen Bauch. Das Sixpack war gut zu sehen. Zufrieden drehte sie sich leicht und prüfte ihren, von einer schwarzen Hotpants verdeckten, Po. Heute war wieder so ein Tag an dem sie sich fragte, ob sie „fraulich" genug war. Hin und hergerissen, ob sie sich nun gut fand, oder eben nicht, beendete sie die Inspektion und ging hinaus aus ihrem Zimmer in Richtung Bad.
Die Tür zum Badezimmer war geschlossen. Julia trat darauf zu und klopfte.
„Komm rein", tönte es von drinnen.
Sie öffnete die Tür und schritt hinein. Ben stand gerade an einem der beiden Waschbecken und putzte sich die Zähne.
„Guten Morgen", begrüßte er sie gut gelaunt.
„Moin!", erwiderte Sie und stellte sich an das zweite Waschbecken, um ebenfalls mit ihrer Morgenroutine zu beginnen.
„Wie hast du geschlafen?", fragte Julia. Ben spuckte den Schaum aus, bevor er antwortete.
„Sehr gut! Ich habe gestern noch meine Skiklamotten eingepackt. Die hatte ich völlig vergessen", meinte er grinsend. „Ich bin dann aber sehr zügig ins Bett gegangen. Und du?"
Er machte sich ans Haarstyling.
„Bisschen kurz. Die Klamotten hatte ich auch vergessen!"
Beide lachten los. Julia drehte sich um, entkleidete sich und ging unter die Dusche. Das war für die beiden nichts Ungewöhnliches. Als Kinder hatten sie immer zusammen gebadet. Später haben sie sich zusammen im Schwimm,- und Freibad eine Kabine zum Umziehen geteilt. Aber gegenüber dem Anderen hat sich nie wirklich eine Scham aufgebaut, wenn man einander nackt sah. Nichtsdestotrotz kam Ben seit einiger Zeit nicht umhin, Julia als das zu sehen, was sie war. Eine attraktive junge Frau. Ihr Busen war nicht groß. Er schätzte sie auf ein kleines B-Körbchen. Ihre walnussgroßen hellrosa Höfe und kleinen, frech hervorstehenden Brustwarzen waren einfach perfekt. Sein Blick wanderte über ihren zierlichen, jedoch muskulösen Rücken. Über einen wahnsinnig fest aussehenden Apfelpo und Beine, die nicht enden wollten. Sein Blick wanderte langsam zu ihrer Scham...
„Pass auf, dass dir deine Augen nicht herausfallen du perverser Lüstling!", holte Julia ihn belustigt auf den Boden der Tatsachen zurück. Als Diese beim Einseifen bemerkte, dass Ben zwar noch seine Hände in seinen Haaren hatte, sich aber keinen Millimeter mehr regte und sie durch den Spiegel hindurch anstarrte.
Ben erschrak und spürte wie ihm das Blut ins Gesicht schoss.
„Was? Wie? Oh, sorry!", presste er peinlich berührt hervor und widmete sich schlagartig wieder seiner Frisur.
„Ich war gedanklich schon beim Aprè Ski", versuchte er die Situation zu überspielen. Es war ihm unangenehm, dass er sie beobachtet hatte. Und dass er sie als attraktiv empfand sowieso.
„Reich mir mal bitte mein Handtuch", warf Julia ein.
„Ich freu mich schon tierisch auf die Klassenfahrt. Wobei das Wetter uns wohl einen Strich durch die Rechnung machen wird...", meinte sie etwas geknickt.
„Oh, keine Sorge!", beruhigte sie Ben, „wenn wir dem Wetterbericht Glauben schenken dürfen, soll es richtig gut werden!"
Er empfand tiefe Dankbarkeit. Julia verstand es einfach, peinliche Situationen sofort zu entschärfen und nicht noch Salz in die Wunde zu streuen.
Ihre Miene hellte sich auf. Da klopfte es an der Tür.
„Habt ihr mal auf die Uhr geschaut ihr Nasen? In einer halben Stunde müsst ihr am Treffpunkt sein!", hörten Sie ihren Vater durch die Tür rufen.
„Seht zu, dass ihr fertig werdet. Ich fahr euch. Mama hat euch ein Lunchpaket als Frühstück fertiggemacht. Aber habt bloß nicht den Eindruck, dass wir damit gerechnet hätten. Das ist nämlich auf keinen Fall so", schob er in übertrieben sarkastischen Tonfall hinterher. Sie hörten wie er die Treppe herunterging und beide starrten sich erschrocken an. Dann, wie auf Kommando, jagten beide aus dem Badezimmer heraus in ihre jeweiligen Zimmer und machten sich hektisch fertig. Zehn Minuten später standen die beiden bei Ihren Eltern in der Küche. Ben hatte zwei verschiedenfarbige Socken an und Julias Haare waren klatschnass und verfilzten langsam, da sie sie weder gekämmt noch geföhnt waren. Nach schnellen „Guten Morgen" und Verabschiedungen und „viel Spaß-Wünschen" griffen die beiden sich die vorbereiteten Fresspakete von ihrer Mutter, gaben ihr gleichzeitig links und rechts einen Kuss auf die Wange, schnappten sich die große Thermoskanne Kaffee, die auch schon vorbereitet dastand und eilten mit Bernd zum Auto. Einfach die besten Eltern die man sich wünschen konnte.
Reise, Reise
„Wo bleiben die denn schon wieder?" fragte Herr Nagel laut in die Runde und schaute zum wiederholten Male auf die Uhr. 08:28 Uhr leuchtete ihm schwach entgegen.
„Nadine?", rief er in die versammelte Runde, „ah, da bist du ja. Hast du was von den beiden gehört?"
Er wusste, dass sie und Julia beste Freundinnen waren und einfach immer über die andere Bescheid wussten.
Nadine war zum jetzigen Zeitpunkt 16 Jahre alt. Eine der Wenigen in ihrem Jahrgang, die noch nicht volljährig war. Das würde sich aber sehr bald ändern. Sie hatte Schulterlange fuchsig-rote Haare mit leichten Locken und war etwa genauso groß wie ihre beste Freundin. Sie zog ihr Handy aus der Gesäßtasche und kontrollierte ihr WhatsApp. Keine neuen Nachrichten. Mit einem ratlosen Schulterzucken in Richtung ihres Klassenlehrers gab sie zu verstehen, dass sie keine neuen Infos für ihn parat hatte. In dem Moment bog ein Auto auf den Schulparkplatz ein.
„Hoffentlich sind sie das!", dachte sich Herr Nagel.
Der Wagen hielt mit laufendem Motor direkt neben dem Bus und die beiden verloren geglaubten sprangen aus dem Wagen.
„Tschüss Papa, danke fürs Herfahren!", trällerte Julia, huschte ums Auto herum auf die Fahrerseite und gab ihrem Vater durch das Autofenster einen dicken Kuss auf die Wange. Derweil holte Ben das Gepäck aus dem Kofferraum. Bernd hob die Hand zum Abschied, wendete und fuhr direkt wieder los. Er war ohnehin schon spät dran und musste sich beeilen. Wie die Unschuld in Person traten Ben und Julia zu ihrer Klasse, begrüßten alle und strahlten in die Runde.
„Es freut mich, dass ihr euch dazu herablassen konntet auch zu erscheinen!", sprach Herr Nagel die beiden leicht verärgert an.
„Aber es hätte mich auch gewundert, wärt ihr die Ersten gewesen!"
Wirklich böse konnte er ihnen nicht sein. Sie gehörten zu den besseren Schülern seiner Klasse und da konnte man schon mal verzeihen, dass sie teilweise so chaotisch waren. Verstaut eure Koffer bitte im Bus. So! Und jetzt einmal durchzählen bitte!"
Mit dem letzten Satz richtete er sich an die gesamte Truppe. Julian, welcher gerade ganz außen stand, fing an.
"Eins", sagte er laut.
Die beiden Nachzügler schlossen, da sie noch das Gepäck verstauten, mit 22 und 23 ab. Damit waren sie vollzählig.
"Gut,", begann Herr Nagel, "allesamt in den Bus. Wir können los!"
Wie nicht anders zu erwarten war, begann sofort ein Geschubse und Gedränge um die vermeintlich besten Plätze und ein Gezeter wer jetzt neben wem sitzen wollte, durfte oder musste. Ben und Julia, pfiffig wie sie nun mal waren, hatten das bedacht und blieben direkt nach dem Verstauen an der hinteren Bustür stehen. Damit waren sie jetzt auch die Ersten die einstiegen. Sie gingen ganz nach hinten, damit sie mit Nadine zusammensitzen konnten. Erfolgreich vertrieben sie jeden der vorhatte sich auf den Platz neben ihnen zu setzen, bis sich Nadine endlich zu ihnen durchquetschen konnte. Sie strahlte ihre Freunde dankbar an und setzte sich neben ihre Freundin. Ben saß am Fenster. Nadine und er waren durch Julia zwangsweise irgendwann zu Freunden geworden und so unternahmen die drei sehr häufig etwas miteinander. Der allgemeine Tumult legte sich rasch und nachdem nun jeder einen Platz hatte, mit dem er mehr oder weniger zufrieden war, fragte der Klassenlehrer noch ein allerletztes Mal:
"Hat jetzt jeder alles dabei? Noch können wir darauf reagieren!"
Totenstille. Nur neugierige Blicke rundherum ob sich jemand meldete oder hektisch anfing zu kramen.
"Nun gut. Dann geht's los!"
Der Busfahrer startete den Motor und langsam dirigierte er das Ungetüm über den engen Schulparkplatz auf die Straße. Die Lautsprecheranlage knackte und dieser meldete sich über sein Mikrofon zu Wort.
"Moin miteinander, ich heiße Gerd. Ich habe mit euch heute das Vergnügen etwa acht Stunden auf der Straße zu verbringen. Mir ist klar, dass das eine sehr lange Zeit sein kann. Trotzdem möchte ich euch um folgendes bitten. Bei mir hier vorne bleibt es bitte ruhig und ohne Ablenkungen. Nutzt die Toilette bitte so, dass sie danach noch weiter genutzt werden kann und wenn ihr euch gegenseitig die Köpfe einschlagen wollt, dann bitte so, dass meine Sitze keine Spritzer abbekommen. Vielen Dank!"
Vereinzelt wurde gelacht. Viele schmunzelten zumindest. Es schien, als hätten sie einen recht lockeren Typen als Busfahrer abbekommen.
Während der nächsten halben Stunde war im Bus noch eine aufgeregte Stimmung. Es wurde sich viel unterhalten, Plätze miteinander getauscht und gelacht. Nachdem der Bus den Speckgürtel Hamburgs aber verließ und gemütlich über die Autobahn gen Süden fuhr, wurde es entspannter. Die Schüler beschäftigten sich mit ihren Handys, oder Tablets. Hatten Kopfhörer in den Ohren, aßen, tranken, oder schliefen. So auch Ben. Er schaute sich auf seinem Tablet die „Herr der Ringe" Trilogie an. Am Vorabend hatte er diese und ein paar andere Filme extra bei Netflix noch zum offline schauen heruntergeladen und hatte auf jeden Fall vor daraus einen Film-Marathon zu machen. Neben sich unterhielten sich Nadine und Julia angeregt. Davon bekam er jedoch nichts mit und so verging die Zeit. Für die einen schneller, für manche zäh wie Kaugummi.
"Wir haben uns den ganzen Abend angeschwiegen. Es war so unangenehm!", beschwerte sich Nadine. Sie erzählte gerade über ihr gestriges Date mit einem Jungen aus der Parallelklasse.
"Ich wollte nur nicht unhöflich sein. Aber nach dem Dessert habe ich nur noch schnell bezahlen und mich verabschieden wollen. Er war glaub ich ganz schön geknickt."
In Ihrer Stimme schwang ein wenig Mitleid mit. Julia, die wusste, dass ihre beste Freundin ein schlechtes Gewissen hatte, wollte gerade antworten und ihr gut zureden. Dass dieser Junge ganz offensichtlich nicht der Richtige war. In dem Moment spürte sie plötzlich einen sanften Druck gegen ihre Schulter. Überrascht sah sie zur Seite. Ben war eingeschlafen und mit seinem Oberkörper zur Seite gerutscht. Leicht schnarchend kuschelte er seine Wange an ihren Oberarm, sog unbewusst ihren Geruch ein und ein leichtes Lächeln zeichnete sich in seinem Gesicht ab.
„Er sieht so süß aus, wenn er schläft.", dachte sie sich.
Ein leises Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie ihn verträumt betrachtete. Jäh wurde sie wieder in die Realität gerissen.
"Hallo! Erde an Julia?"
Grinsend beobachtete Nadine die Szenerie.
"Meine Güte, du warst ja ganz weit weg", scherzte sie.
"Hat Ben eigentlich aktuell was am Laufen?", versuchte Nadine jetzt ganz beiläufig und möglichst scheinheilig zu erfragen.
"Ähm", überlegte Julia, "soweit ich das weiß, hatte er kürzlich etwas in der Richtung erwähnt." "Wobei, nein! Ich glaube momentan ist er Single", korrigierte sie sich selbst.
"Wieso fragst du? Jetzt sag nicht du bist scharf auf meinen kleinen Bruder?"
Julia schaute ihre Freundin ungläubig an.
"Naja, er ist sehr attraktiv und nett. Wieso also nicht?", fragte Nadine und grinste über beide Ohren.
"Er ist nicht nett!", betonte Julia das letzte Wort mit Absicht sehr abfällig.
"Er ist unglaublich liebevoll und weiß immer sofort, wenn es einem nicht gut geht. Er denkt nie zuerst an sich und kann sich für so vieles begeistern, dass es nie langweilig ist mit ihm. Er macht aus jedem der ihm nahe kommt einen besseren Menschen und das auch noch ganz unbewusst!"
Ohne, dass sie genau wusste was sie formulierte, sprudelten die Worte einfach nur aus ihr heraus. Leicht aufgebracht strich sie ihm eine heruntergerutschte Strähne hinters Ohr.
Nadine starrte sie mit offenem Mund an. Julia erwiderte ihren Blick und der kleine Gefühlsausbruch wurde ihr peinlich. Leicht errötend fragte sie:
"Was denn? Ist so! Er ist der beste Bruder den man sich wünschen kann und ein ganz wundervoller Mensch."
Ein wenig trotzig und auch um dieser Thematik zu entkommen, griff sie ihr Handy und öffnete Instagram. Sie wischte wahllos durch ihren Feed, ohne auf den Inhalt zu achten.
„Was für ein peinlicher Auftritt war das denn?", dachte sie sich.
Ihre Sitznachbarin ging nicht weiter darauf ein und zückte ebenfalls ihr Handy. Sie wusste, wenn es Zeit war das Thema zu wechseln und war neidisch über so eine innige Geschwisterbeziehung. In solchen Momenten fand sie es sehr schade, dass sie nicht so ein Verhältnis zu ihrer großen Schwester hatte.
Irgendwann döste auch Julia ein. Ihr Kopf kippte sachte an den ihres Bruders. Und die Stunden vergingen...
Ankunft
Der Bus schwankte von links nach rechts, vor und zurück. Das schwere Gefährt kämpfte sich über die unebenen engen Straßen nahe des kleinen Ski-Ortes. Julia wachte unsanft auf und blinzelte verwirrt und desorientiert.
"Guten Morgen du Schlafmütze", begrüßte Ben sie fröhlich.
"Wir wollten dich eh gleich wecken", meldete sich Nadine von der anderen Seite.
"In wenigen Minuten sind wir da!"
Julia sah an Nadine vorbei aus dem Fenster und blickte auf eine Steilwand. Sie drehte ihren Kopf in die andere Richtung und wollte an Ben vorbei aus dem Fenster schauen. Dieser versperrte ihr aber etwas die Sicht, da er sie immer noch über beide Ohren anstrahlte.
"Nimm doch mal deinen hässlichen Gollumkopf beiseite", nölte sie ihn an. Sie griff mit ihrer linken Hand sein ganzes Gesicht und drückte es mit sanfter Gewalt an die Kopfstütze. Alle in Hörweite, einschließlich Nadine und Ben prusteten los vor Lachen. Nun hatte sie endlich freie Sicht auf ein unglaublich beeindruckendes Panorama. Unberührte Natur, steile Klippen, Berge und Täler - und Massen an Schnee, soweit das Auge reicht. Hier und da sah man ein paar kleinere Ansammlungen von Gebäuden, die das Bild aber in keinster Weise störten.
"Whoa ist das schön!", hauchte Julia.
Dass sie immer noch Bens Gesicht hielt, hatte sie ganz vergessen.
"Ähm, Julia?", meldete sich dieser jetzt zu Wort.
"Huch", erwiderte sie erschrocken und grinste ihn frech an, als sie ihn aus dem Griff entließ.
Wenige Minuten später fuhr der Bus vor einer hübschen, gemütlich aussehenden Pension im Stile eines Walderhauses vor. Herr Nagel meldete sich zu Wort.
"Einmal hergehört bitte! Jeder kontrolliert jetzt seinen Sitz und alles drum herum damit nichts vergessen wird! Schaut auch in der Gepäckablage, zwischen und unter den Sitzen nach."
Es entstand ein ziemliches Durcheinander als 23 Schülerinnen und Schüler ihre Plätze kontrollierten, ihre Hosentaschen und Handgepäcke. Kurz danach standen alle vor dem Bus. Koffer und Taschen waren bereits aus dem Bauch des Busses geholt worden und nun warteten alle frierend und zitternd darauf, dass Ihr Lehrer wieder aus der Pension herauskam. Er war kurz hineingelaufen, um sich und seine Schüler anzumelden.
"Oh man wo bleibt der Kerl?", jammerte Julia.
Sie trat von einem Fuß auf den Anderen, um in Bewegung zu bleiben. Ihre Zähne klapperten. Besorgt öffnete Ben seinen Mantel, trat hinter sie und umschloss sie mit diesem. Sie erkältete sich doch immer so schnell!
Dank des Größenunterschiedes der beiden, passte sie ziemlich gut mit in das Kleidungsstück hinein und es reichte sogar gerade so, um ihn wieder zuzuknöpfen.
"Mmmmh, mein Retter", bedankte sie sich bei Ben und schmiegte sich an ihn. Er war so schön warm. Und er duftete großartig. Irgendwie erinnerte sie der Geruch an Zedernholz. Hat er sich etwa heute Morgen einparfümiert? Ben nahm einen betörenden Duft wahr. Es erinnerte ihn an Erdbeeren mit Sahne. Eine Mischung aus tiefer innerer Ruhe und wahnsinniger Nervosität machte sich in ihm breit. Sie strahlte in diesem Moment eine solche Dankbarkeit aus, dass ihm ganz anders wurde. Oder vielleicht war es auch nur die zusätzliche kleine Heizung, die plötzlich mit ihm zusammen in seinem Wintermantel steckte. Er genoss diese Intimität mit ihr. Nadine, die fröstelnd neben ihnen stand beobachte die Situation ein wenig missgünstig. Wobei? Wieso missgünstig. Der Bruder hilft der Schwester. Das ist doch total süß und lieb von ihm. Für einen Bruchteil einer Sekunde hatte sie ein Bild vor Augen. In diesem stand sie nun an Ben gekuschelt und wärmte sich an seinem Körper, während Julia frierend danebenstand. Aber diesen Gedanken verwarf sie sofort wieder und schämte sich ein wenig. Nicht wegen Ben. Neidisch auf ihre beste Freundin? Das geht gar nicht.
In diesem Moment kam Herr Nagel mit einer älteren Dame wieder hinaus.
"Entschuldigt bitte, dass es so lange gedauert hat, euch ist sicher kalt. Ich beeile mich jetzt auch mit der Zimmeraufteilung und dann könnt ihr sofort rein und erstmal ankommen. Der nächste... Hey! Thomas! Zuhören!", die letzten Worte blaffte er an einen seiner Schüler, der gerade mit seinem Handy zugange war. Missmutig steckte dieser es weg. Ihr Lehrer überlegte kurz wo er den Faden verloren hatte.
"Der nächste Termin für euch ist das Abendessen um 18:00 Uhr! Der Speiseraum ist links neben der Rezeption. Da werden dann die Themen der nächsten Tage besprochen. Das sind jetzt noch...", er schaute auf seine Armbanduhr, "noch etwas über eine Stunde. Und jetzt zu den Zimmern! Lisa, Madeleine, Yasmina, Zimmer 201. Finya, Johanna, 202...".
Und so ging es weiter. Julia und Nadine kamen in ein Zweibettzimmer und freuten sich riesig darüber. Ben kam mit Ibrahim, Kevin und Thomas in ein Vierbettzimmer. Das war für ihn weder gut noch schlecht. Er mochte die Jungs alle. Auch wenn er sie nicht als Freunde betitelt hätte.
Wenige Minuten später waren alle in den zugeteilten Zimmern und packten ihre Sachen aus, inspizierten das Hotel, schrieben ihren Eltern und Freunden, dass sie angekommen seien, und so weiter und so weiter. Die Raucher unter ihnen vertraten sich die Beine und prüften, ob es in der näheren Umgebung etwas Interessantes gab. Sei es Einkaufsmöglichkeiten, Bars, Restaurants etc.
Nachdem Ben in seinem Zimmer angekommen war, ließ er es kurz auf sich wirken. Es war einfach eingerichtet. Aber sehr sauber und gepflegt. Ein kleiner Fernseher stand auf einer Kommode neben der Tür. Es gab zwei Doppelstockbetten auf je einer Seite des Raumes. dazwischen war die Tür zum Badezimmer. Ein kleiner Tisch mit zwei einfachen, schnörkellosen Holzstühlen stand am Fenster. Er schritt darauf zu und spähte hinaus. Der Ausblick war atemberaubend. Die Klasse hatte zwei Flure im zweiten und damit obersten Stockwerk. Er schaute direkt auf einen hohen Berg, hinter dem gerade die Sonne in einem tiefen Orange unterging. Rundherum war es dicht bewaldet und schneebedeckt. Unberührte Natur. Ihm gefiel es hier sehr. Er spürte geradezu, wie ihn die Umgebung bereits entschleunigte. Zuhause in Hamburg konnte er sich glücklich schätzen mal hier und da einen Stern zu sehen. Die Metropole war einfach zu grell. Alles war hektisch, laut und stinkig. Ganz anders als hier.
Er genoss den Ausblick noch für ein paar Momente bevor er sich umdrehte, um sich seinen Schlafplatz auszusuchen. Dies war jetzt sehr leicht, denn es war nur noch einer frei. Das untere Bett hinten links. Seine drei Zimmerkumpanen grinsten ihn amüsiert an.
"Meine Güte Ben, wo warst du denn? Du hast ja gar nichts mehr mitbekommen. Ich habe bestimmt eine halbe Minute mit dir gequatscht, bevor ich gemerkt habe, dass du kein Wort mitbekommen hast", lachte Kevin.
Ben war es ein klein wenig peinlich, doch er fing sich schnell.
"Ich habe die Aussicht bewundert! Sowas sieht man bei uns nicht. Und ich war noch nie in den Bergen", erklärte er sich und zuckte mit den Schultern.
Ibrahim nickte eifrig mit dem Kopf und signalisierte so, dass er das sehr gut nachvollziehen konnte. Die nächsten Minuten verbrachten die Jungs damit, ihre Sachen auszupacken und in die Schränke zu verteilen. Gegenüber den Betten gab es zwei kleine Doppeltürschränke. So konnte jeder alles gut verstauen. Währenddessen gab es den üblichen, dem Alter entsprechenden Smalltalk von Jugendlichen, bzw. jungen Männern, bei dem Ben sich kategorisch raushielt. Neben Themen wie, ob man hier lieber Ski, oder Snowboard fahren würde, ob man hier auch Alkohol bekäme, oder aber natürlich die weiblichen Klassenkameradinnen und was man nicht alles mit denen anstellen würde. Ben war einfach nicht gut im Smalltalk. Und gerade, wenn es um die pubertären Äußerungen gegenüber dem anderen Geschlecht ging, hielt er sich raus. Nicht, weil er glaubte über diesen Sachen zu stehen, aber er empfand es einfach als falsch. Um 17:50 Uhr machten die Jungs sich auf den Weg nach unten in den Speisesaal.
Als sie ihn betraten, war hier schon einiges an Trubel. Sie waren allem Anschein nach mit die Letzten die eintrafen. Der Speiseraum glich mehr einem Speisesaal. An der Stirnseite war ein großes Buffet aufgebaut. Und in der Mitte standen zwei lange Tafeln parallel zueinander. Sie boten Platz für je 20 Personen. Somit war es ein gemütliches Sitzen, da jeder mehr als ausreichend Platz zur Verfügung hatte. Die Tische waren einfach gedeckt. Weiße Tischtücher mit Blumenmuster. Das war's. Besteck, Geschirr, Servietten, Tassen und Gläser waren separat auf einem Tisch neben dem Buffet aufgebaut. An den Wänden hingen Unmengen an Tiertrophäen. Geweihe, Hirschschädel, ausgestopfte Vögel und bösartig aussehende Eichhörnchen. Ben fragte sich ernsthaft, wer auf die Idee kam Eichhörnchen zu fangen, zu töten, auszustopfen und möglichst fies aussehend an die Wand zu zimmern.
Er blickte sich um. Seine drei Zimmergenossen waren bereits verstreut. Er erblickte Julia, die ihm zuwinkte und signalisierte, dass sie ihm ein Platz zu ihrer Rechten freigehalten hatte. Links von ihr saß, wie sollte es anders sein, Nadine.
Wie konnte ein Wesen nur so zauberhaft sein? Klang es in seinem Geiste. Ein Kribbeln in seiner Magengegend. Er tat es als Hunger ab und verwarf diesen Gedanken. Was für ein absurdes Gedankenspiel soll das denn gewesen sein? Er musste Julia so liebhaben, dass er einfach nur im Guten von ihr denken konnte. Ja! Das musste es sein.
Schnell schritt er zu den beiden Damen und setzte sich neben sie. Julia lächelte ihn an und ihre tiefgrünen Augen strahlten regelrecht als er neben ihr auf den Stuhl sank.
"Da bist du ja endlich. Ich habe schon angefangen mir Sorgen zu machen! Ich dachte schon ich müsste dich suchen gehen. Oder du einen Asthmaanfall hast und es keiner mitbekommt", scherzte sie.
Es gelang ihr aber nicht gänzlich zu verstecken, dass sie das, was sie sagte, auch ernst meinte. Wie konnte ein Wesen nur so lieb sein? Klang es erneut in seinem Inneren. Erneut ein Kribbeln. Er schaute zu ihr und wollte gerade antworten, als Herr Nagel das Wort ergriff. Daraufhin lächelte er nur schnell und unsicher zurück und sah zu ihrem Klassenlehrer, der am Kopf der vorderen Tafel stand.
"So ihr Lieben", eröffnete er die Runde, "ich hoffe ihr konntet euch schon etwas akklimatisieren nach der langen Fahrt. Bevor wir uns jetzt alle an dem köstlichen Buffet bedienen, noch ein paar Punkte. Frau Wilhelm, die Eigentümerin des Hauses, möchte auf die Hausordnung hinweisen. Die liegt auch in jedem Zimmer aus! Grob zusammengefasst sind es Punkte, die eigentlich klar sein sollten. Es wird nicht geraucht, oder getrunken. Nicht randaliert und ab 22 Uhr ist es leise! Ich glaube aber kaum, dass es da von unserer Seite aus Probleme geben wird, richtig?"
Er lächelte in die Runde. Tatsächlich vertraute er seinen Schülern voll und ganz. Diese Klasse, von der er nun schon seit drei Jahren Klassenlehrer war, ist im Laufe der Zeit eine seiner Liebsten geworden. Nie hatte er so wenig Ärger mit Schützlingen gehabt wie mit diesem Jahrgang.
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